Nachhaltigkeit
Unsere Mission: Turning grey to green
Purpose
Rieder hat sich auf die Herstellung von lösungsorientierten, umweltfreundlichen und dabei wirtschaftlichen Betonprodukten spezialisiert. Der größte Treiber für die stetige Weiterentwicklung ist der Anspruch, mehr als nur nachhaltige Betonelemente zu schaffen und einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten. Ziel dabei ist es, Architekt:innen und Bauherr:innen eine intelligente Fassade zu bieten, die keine Einschränkung hinsichtlich Ästhetik, Gestaltungsfreiheit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit hat.
Unsere Verantwortung
„Der Bausektor hat nicht nur das Potenzial, sondern vielmehr die Pflicht, hier etwas zu ändern. Ich möchte mir nicht vorwerfen lassen, dass unsere Generation den Planeten Erde ruiniert hat. Was ich mir nie verzeihen könnte, ist, mich trotz besseren Wissens nicht zu engagieren. Wir haben uns einer kritischen Selbstanalyse im Hinblick auf Nachhaltigkeit unterzogen und den CO₂- Fußabdruck des Unternehmens ermittelt, um wichtige Hebel für eine Klimastrategie zu identifizieren. Nun setzen wir unseren Plan um, evaluieren die Ergebnisse und entwickeln sie weiter“, fasst Wolfgang Rieder das Kursbuch der Expedition zur Klimaneutralität seines Unternehmens zusammen.
Mit Selbstanalyse zum Ziel
Die Ist-Analyse 2019 ergab für das Unternehmen einen Ausstoß von rund 7.100 Tonnen CO₂ jährlich. Durch einen Maßnahmenkatalog betrug der gesamte CO₂-Ausstoß im Jahr 2021 rund 4.515 Tonnen. Das Unternehmen hat also bis dato trotz steigendem Output bereits 36 % im Vergleich zu 2019 einsparen können.
Unsere Strategie
Die drei Säulen der Nachhaltigkeitstrategie - 1/3 Substitution, 1/3 effizientere Prozesse, 1/3 Offset-Maßnahmen - sind die treibenden Kräfte, um in den kommenden Jahren die Metamorphose zum klimapositiven Unternehmen zu schaffen.
Substitution
Auf dem Weg zur Klimaneutralität entwickelte Rieder mit der Matrix 3.0 einen CO₂-reduzierten Werkstoff für nachhaltige Fassadenelemente. 50% des herkömmlichen Zements wurden dabei durch lokale natürliche Puzzolane ersetzt. Das Gesteinsmehl, das seit der Antike im Gebäudebau eingesetzt wird, verfügt über ausgezeichnete Eigenschaften hinsichtlich Gefügedichte und Aushärtung. Die Zementsubstitution ermöglicht eine CO₂-Einsparung von 30% gegenüber der Matrix 2.2 sowie eine Reduktion von 23% für die Fassadenelemente. Sie stellt die Vorstufe zu einer zementfreien Herstellung dar.
Effiziente Prozesse
Um den Verschnitt bei der Produktion von Fassadenelementen aus Glasfaserbeton zu reduzieren, hat Rieder ein Projekt gestartet. Mittels einer Verschnittanalyse wurde über den Zeitraum von über einem Jahr ermittelt, wie viel Prozent des Materials für die Wiederverwendung geeignet sind. Es wurden über 106.000 Teile eingelesen, Flächen, Grenzen, Formen, Farben und Strukturen dechiffriert und anschließend nach Größen und Formen geclustert. Aus den potenziellen Formen wurde schließlich das Produkt pixel entwickelt, eine kleinformatige Betonschindel im Format 147 x 240 Millimeter. Die Elemente eröffnen durch ihre Kleinteiligkeit völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten für innovative Gebäudehüllen.
Offset
Im Zuge der „Offsetting-Maßnahmen“ wurden bereits 50.000 Bäume in Kanada gepflanzt, um CO₂ zu binden. Bis 2030 sollen es eine halbe Million sein. Dabei setzt das Unternehmen auf alte Baumsorten und züchtet sie gemeinsam mit Partnern vor Ort, denn diese sind nicht nur resilienter, sondern können auch mehr CO₂ binden.
Green Report
Rieder hat als erster Hersteller von Fassaden aus Glasfaserbeton auf freiwilliger Basis einen Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht. Im Green Report hat sich das Unternehmen selbstkristisch betrachtet, verschiedenste Unternehmensbereiche unter die Lupe genommen und sich dabei auf den Hauptsitz in Maishofen, Österreich, und die Produktionsstätte in Kolbermoor, Deutschland, konzentriert. Der Bericht wurde in Anlehnung an den internationalen Standards der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt und betrachtet 15 Themenbereiche. Bei der Bewertung wurde zum einen der potenzielle Impact von Rieder auf die Nachhaltigkeitsthemen und zum anderen die Relevanz der Themen für Stakeholder bewertet.
Reuse & Recycle
Bauen im Bestand – Ein Exempel, wie diese global notwendige Veränderung gelingen kann, ist glemm21, das neue Headquarter in Maishofen, das genaugenommen kein Neubau ist. „Nichts Neues zu bauen, sondern Vorhandenes nutzen, ist bekanntlich der beste Weg, um graue Energie einzusparen und keine weiteren Flächen zu versiegeln. Also haben wir das an uns selbst ausprobiert“, so Wolfgang Rieder.