Dreifach ausgezeichnet beim German Design Award

Der German Design Award zählt zu den renommiertesten Designpreisen weltweit

Der Award würdigt herausragende Leistungen in Architektur und Design. Unter mehr als 3.900 Einreichungen aus 57 Ländern wurden gleich drei Projekte von Rieder mit der internationalen Anerkennung ausgezeichnet – ein starkes Zeichen für die konsequente Verbindung von architektonischer Qualität und gelebter Nachhaltigkeit.

In der Kategorie „Excellent Architecture“ überzeugten sowohl der Rieder Campus als auch die RCL Halle die internationale Jury. Ergänzt wird die Auszeichnung durch den Gewinn in der Kategorie „Circular Design“ für die innovative scrapcrete-Fassade. Die dreifache Ehrung unterstreicht einen Planungsansatz, der Nachhaltigkeit nicht als Zusatz, sondern als integralen Bestandteil architektonischer Gestaltung versteht.

Bauen im Bestand als Nachhaltigkeitsprinzip

Der Rieder Campus zeigt exemplarisch, wie verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und zeitgemäße Arbeitswelten zusammenspielen können. Eine stillgelegte Busgarage wurde zum zentralen Element des neuen Campus umgebaut. Nach dem Prinzip „Reuse and Recycle“ fanden zahlreiche bestehende Bauteile erneut Verwendung, darunter unter anderem ein I-Träger aus dem Jahr 1958, rund 150 Tonnen recycelte Stahlträger sowie Bodenbeläge und Rasengittersteine. Durch das Bauen im Bestand konnten im Vergleich zu einem Neubau rund 1.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Bestehende Qualitäten wurden bewusst erhalten und mit neuen Materialien zeitgemäß interpretiert.

Ressourcen neu denken: scrapcrete

Auch in der RCL Halle wird der Anspruch an ressourcenschonendes, ökologisches Bauen konsequent fortgeführt. Für die Erweiterung der Produktionskapazitäten entstand ein 6.000 m² großer Hybridbau aus Holz und Beton. Über 1.300 m³ Holz sowie 180 großformatige Holzpyramiden als Deckenelemente prägen das Gebäude und sorgen für optimalen Lichteinfall.

Die Fassade besteht aus Produktionsverschnitt aus der Herstellung von Glasfaserbetonplatten. Mithilfe umfassender Datenanalysen und generativer Designmethoden wurde das vorhandene Material zum Ausgangspunkt eines neuen Fassadendesigns gemacht. scrapcrete verfolgt einen radikal neuen Designansatz: Statt wie üblich ein Design zu entwerfen und anschließend die dafür notwendigen Teile zu produzieren, beginnt der Prozess hier mit dem, was bereits vorhanden ist – den vermeintlichen Reststoffen. Unter dem Motto „Creating from what you have“ wird nicht nur Abfall reduziert, sondern eine neue gestalterische Sprache geschaffen, die Materialknappheit in kreative Vielfalt verwandelt.

Beide Projekte zeigen auf unterschiedliche Weise, wie sich bestehende Strukturen, innovative Materialien und digitale Planungsprozesse zu einer zukunftsweisenden Architektur verbinden lassen. Ein Ansatz, der nun auch international Anerkennung gefunden hat.