Rieder Campus glemm21 ausgezeichnet: Endlich ehrliche Nachhaltigkeit

Arbeitsplatz neu gedacht
„Wenn du liebst, was du tust, wirst du nie wieder in deinem Leben arbeiten.“ – Dieses Zitat von Konfuzius wurde beim Best Workspaces Award 2025 des Callwey Verlags sinnbildlich aufgegriffen. Ausgezeichnet wurden moderne Arbeitswelten, die mehr sind als nur funktionale Büros: Räume, die inspirieren, verbinden und das Wohlbefinden in den Mittelpunkt stellen. Die besten 50 Projekte aus dem deutschsprachigen Raum wurden im Buch Best Workspaces 2025 veröffentlicht. Unter ihnen: der neue Rieder Campus glemm21 in Maishofen, der als eines von drei Projekten eine besondere Anerkennung erhielt.
Wie wir arbeiten, beeinflusst, wie wir leben. Ein moderner Arbeitsplatz sollte daher mehr bieten als reine Funktion – er muss Atmosphäre schaffen, emotionale Bindung ermöglichen und Identifikation stiften. Architektur übernimmt dabei eine Schlüsselrolle: Sie kann Menschen verbinden und Kreativität fördern. Genau diesen Anspruch verfolgt Rieder mit seinem neuen Headquarter: ein Ort, der aus einem Bestandsgebäude neu entwickelt wurde und Raum für Begegnung, Innovation und Entwicklung schafft.
Die Jury zeigte sich vom Gesamtkonzept beeindruckt. „Endlich ehrliche Nachhaltigkeit! Dieser Campus ist kein Büro wie jedes andere“, so Jurymitglied Sabrina Tafelmeier. „Er ist eine Bühne für Innovation, ein Labor für neue Ideen und ein Zuhause für kreatives Arbeiten. Er ist eine Einladung, größer zu denken, mutiger zu sein und Räume zu schaffen, die echte Zukunft ermöglichen.“

Nachhaltigkeit durch Bestandserhalt
Der neue Firmencampus glemm21 entstand aus einer stillgelegten Busgarage – ein Beispiel dafür, wie zukunftsfähige Architektur durch Revitalisierung realisiert werden kann. Statt neu zu bauen, setzte Rieder bewusst auf Bestandserhalt – eine Entscheidung, die sowohl ökologisch als auch gestalterisch überzeugt. Wolfgang Rieder erklärt: „Nichts Neues zu bauen, sondern Bestehendes zu nutzen, ist der effektivste Weg, um graue Energie einzusparen und Bodenversiegelung zu vermeiden. Deshalb haben wir diesen Weg konsequent umgesetzt.“
Im Rahmen des Umbaus wurden zahlreiche Materialien wiederverwendet: ein I-Träger aus dem Jahr 1958, 150 Tonnen recycelte Stahlträger, Fliesen aus der alten Waschhalle, gebrauchte Möbel, Bodenbeläge, Rasengittersteine sowie eine Wandverkleidung aus Zirbenholz. In Kombination mit hochwertigen neuen Materialien entsteht ein bewusster Kontrast – ein Statement für zirkuläres Bauen mit Identität. Ergänzt wird das Konzept durch eine Pelletsheizung, eine Photovoltaikanlage, effiziente LED-Beleuchtung, ein E-Mobilitätskonzept, der Einsatz von Holz sowie CO₂-reduzierte Fassadenplatten aus Glasfaserbeton.


Architektur, die Menschen zusammenbringt

Der wahre Mehrwert von glemm21 liegt im Inneren: wie Menschen hier agieren und Begegnungen gefördert werden. Gemeinsam mit dem Architekturbüro Kessler² wurde ein Konzept entwickelt, das auf den Menschen ausgerichtet ist. Der Leitsatz: Architektur soll dem Menschen dienen – nicht der Selbstverherrlichung. Architekt Gerald Kessler bringt es auf den Punkt: „Unser Ziel war ein angenehmer Ort, der zum Verweilen einlädt, Konzentration fördert und vielfältige, flexible Nutzung ermöglicht. Die ausgewählten Materialien sollten Wärme und Identität vermitteln und Unverwechselbarkeit ausstrahlen, damit das Gebäude seine eigene Aura und Aufbruchsstimmung vermittelt.“
Wände wurden geöffnet, Fensterflächen erweitert, alte Stiegen entfernt und neue Lufträume geschaffen. Die Arbeitsbereiche bieten Rückzug wie auch Kommunikation. In Zusammenarbeit mit Vitra wurden Raumbeziehungen analysiert und flexible Konzepte entwickelt – mit mobilen Arbeitsbereichen, Rückzugsräumen und offenen Begegnungszonen, etwa rund um die zentrale Kaffeemaschine im Eingangsbereich. Diese Struktur fördert Austausch, Eigenverantwortung und agile Prozesse. Flexible Arbeitszonen bieten die Freiheit, je nach Aufgabe und Stimmung zwischen konzentriertem Arbeiten und kreativem Dialog zu wechseln. Kunst, Materialien und Architektur verschmelzen zu einem inspirierenden Raumklima, in dem Kreativität und Innovation wachsen können. Die Produkte von Rieder werden hier nicht nur entwickelt, sie werden sichtbar und spürbar Teil des Alltags: Materialien können direkt am Arbeitsplatz erlebt, Oberflächen begriffen und Konzepte getestet werden.
Ein Campus mit Haltung und Zukunft

Im Rieder Campus glemm21 treffen Nachhaltigkeit, Gestaltung und Unternehmenskultur aufeinander – in einer Arbeitswelt, die durchdacht, inspirierend und offen ist. Ein Ort, der durch sein durchdachtes Raumkonzept, grüne Außenflächen und ergonomische Gestaltung ebenso überzeugt wie durch seine emotionale Komponente: durch das Gefühl, willkommen zu sein und sich entfalten zu können.
Der Rieder Campus ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie aus etwas Altem Neues entstehen kann, nicht durch Verdrängung, sondern durch Transformation. Und wie ein guter Arbeitsplatz nicht nur Raum bietet, sondern auch Sinn, Identität und Inspiration – und so einen fruchtbaren Boden für zukunftsfähige Innovationen schafft.
